Unter den Filmemachern seiner Generation haben nur David Lynch und Peter Greenaway in derart unterschiedlichen Disziplinen gearbeitet. «Wenn man Ausstellungen zu einem Regisseur macht, entdeckt man in der Regel einen Kosmos, der nur aus dessen Filmen besteht», meint Frédéric Bonnaud, der Leiter der Cinémathèque française, wo die erste Version der Ausstellung «Gus Van Sant – Icônes» im letzten Jahr zu sehen war, «mit ihm aber porträtiert man einen modernen bildenden Künstler, der sogar eigens Exponate für die Schau hergestellt hat.»
Der Einblick, den die Ausstellung in Van Sants Werkstatt eröffnet, bringt die Wechselwirkung der verschiedenen Felder zum Vorschein, auf denen er tätig ist (er tritt, das darf nicht unterschlagen werden, auch als Musiker in Erscheinung). Sie wirft damit aber auch Fragen auf, die den Kern seines Kinos betreffen. Das Werk lässt sich, wie bei vielen bildenden Künstler, aufteilen in Perioden, Zyklen. Es ist gleichsam seriell strukturiert. Unabhängige Produktionen stehen, auf Anhieb unversöhnlich, Auftragsarbeiten für die grossen Hollywood-Studios gegenüber. Gibt es in diesem vielstimmigen Œuvre einen wiedererkennbaren Klang? …
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