Unter dem Titel «Leid-Bilder» befasst sich die interdisziplinäre Ringvorlesung der Universität Zürich im Herbstsemester 2015 mit der filmischen Rezeption der Passionsgeschichte. Passionsfilme reflektieren zentrale Themen des Lebens. Sie werfen einen kritischen Blick auf Religion, Gesellschaft, Ökonomie oder Machtstrukturen, so in Filmen wie The Last Temptation of Christ von Martin Scorsese, in Pietà von Kim Ki-duk oder in La vie de Jesus von Bruno Dumont. Andere setzen sich mit dem Leiden von Unschuldigen, mit Selbstopferung, Hingabe oder mit dem Wahnsinn auseinander, zum Beispiel Au hazard Balthasar von Robert Bresson oder Breaking the Waves von Lars von Trier. Der filmische Blick auf die Passion erlaubt es, die Rezeptionsgeschichte des Phänomens aus der Perspektive verschiedener Disziplinen zu beleuchten. In der Reihe wird sie im Dialog von jeweils zwei Fachpersonen dargelegt und anschliessend mit dem Publikum diskutiert. Zu den Referenten gehören u.a. der Literat Lukas Bärfuss, der Psychoanalytiker Peter Schneider oder der Soziologe Ueli Mäder – man darf gespannt sein. Die thematisierten Filme sind in den Vorlesungen in Ausschnitten zu sehen.
Jeweils Di, 18.15 im KO2–F–180, Universität Hauptgebäude. Zum Download des Programmflyers geht es hier.
OMG! Göttliches Kino
... heisst der die Vorlesung lose begleitende Semesterzyklus der Filmstelle Zürich. Der Anfang der Schöpfungsgeschichte, so die Prämisse des Programms, lässt sich auch auf das Kino übertragen: Es werde Licht! Das Licht am Ursprung der fantastischen Existenz, die ihren Schatten auf die Leinwand wirft und uns alle im Glauben an diese Bilder zu fesseln vermag, ist wie der Spiegel, den uns das Kino vorhält. Zu den auch in der Ringvorlesung thematisierten Filmen des Programms gehören der schon erwähnte Breaking the Waves und Jesus Christ Superstar von Norman Jewison, darüber hinaus versammelt es so unterschiedliche Werke wie Yeleen von Souleymane Cissé, The Tree of Live von Terrence Malick, Santa Sangre von Alejandro Jodorowsky oder I Confess von Alfred Hitchcock.
Auftakt ist am Freitag, 25. September, 19.00 Uhr mit anschliessender Party, danach jeweils Dienstag, 20.00 Uhr im Stutz2 des VSETH (ETH-Gebäude CAB, Universitätsstrasse 6)
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