Paplo Trapero gehört zu jenen jungen Regisseuren, die in Argentinien Ende 1990er Jahre aus der Not eine Tugend machten und ohne Unterstützung des korrupten und bald schon bankrotten Staates Low-Budget-Filme zu drehen begannen. Ihre Filme orientierten sich am Cinéma Vérité, der Nouvelle Vague und am Neorealismus und machten bald als «Nuevo Cine Argentino» von sich reden.
Debütiert hat Trapero 1999 mit dem dokumentarisch anmutenden Film Mundo grua über einen arbeitslosen Kranführer, mit dem er international von sich reden machte. Es folgten El bonaerense, eine Sozialstudie über Willkür und Korruption, mit der Trapero 2002 zum ersten Mal nach Cannes reiste, sowie mit dem heiteren Roadmoive Familia rodante zwei Jahre später eine Hommage an seine Grossmutter Graciana Chironi, die in all seinen Filmen eine wichtige Rolle spielte. Die nächsten Filme drehte der Regisseur dann mit seiner Lebensgefährtin Martina Gusman: Sie hatte im Alter von 23 Jahren El bonaerese produziert und wechselte nun als Schauspielerin vor die Kamera, so in den Sozialdramen Nacido y criado und Leonera und den zwei vom Film noir inspirierten mit Ricardo Darin und beträchtlich grösserem Budget gedrehten Filmen Carancho und Elefante blanco.
Traperos neuester Film, der Politthriller El Clan, läuft aktuell in den Schweizer Kinos. Das St. Galler Kinok zeigt zu dem Anlass eine Auswahl seiner Filme.
Zu El Clan siehe die Besprechung in Filmbulletin 2.16.
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