Er wollte nie etwas anderes werden als Filmregisseur. Im Alter von acht Jahren drehte er seinen ersten Film, mit zwölf war er überzeugt, einmal einen Oscar zu gewinnen, und wurde mit 26 für sein Regiedebüt Hard Eight (1996) als Wunderkind gefeiert. Mittlerweile zählt Paul Thomas Anderson längst zu den bedeutendsten amerikanischen Filmemachern seiner Generation. Seine Werke wie die grelle Pornoindustrie-Saga Boogie Nights, das bildgewaltige Schulddrama Magnolia, das archaische Aufsteigerepos There Will Be Blood oder das Sektendrama The Master gelten bereits heute als moderne Klassiker. Geschult an den Arbeiten illustrer Vorbilder - von John Huston über Robert Altman, Jacques Tati bis François Truffaut -, vereint der Autodidakt in seinem Schaffen die Grandezza klassischer Hollywoodfilme mit dem experimentierfreudigen Wagemut der New-Hollywood-Ära und den formalen Innovationen des europäischen Autorenkinos. In mal überbordenden, mal minimalistischen Inszenierungen erkundet er dabei mit seinen oft sperrigen Protagonisten die Wurzeln der US-Gesellschaft. Anlässlich seines neuesten Wurfs Phantom Thread präsentiert das Stadtkino Basel eine Werkschau seiner mehr als beeindruckenden Langfilmografie - ergänzt um ausgewählte Referenzfilme seiner stilprägenden Helden.
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