In Shanghai wurde Shi Hui (1915–1957) als «Kaiser der Bühne» gefeiert: Er spielte in über zwanzig Filmen, führte Regie in Film und Theater und engagierte sich in verschiedenen Funktionen in der Shanghaier Theater- und Filmwelt. Die Retrospektive im Filmpodium präsentiert Shi Hui sowohl als Regisseur wie als herausragenden Schauspieler und gibt gleichzeitig einen Einblick in das Shanghaier Filmschaffen der 1940er- und 1950er-Jahre - eine äusserst reichhaltige filmhistorische Epoche, die hierzulande noch völlig unbekannt ist.
Den Anfang mycht heute um 18.15 Uhr sein Meisterwerk Mein Leben. Das Leben eines einfachen Pekinger Polizisten im politischen Wandel der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Film beschreibt schonungslos Korruption und Karrierismus im China nach der Revolution von 1911 und die Verwerfungen durch den sino-japanischen Krieg. Sprache, Kleidung, Manierismen gehören allesamt zur typischen Pekinger Kultur, die humoristischen Einschübe kommen aus der Tradition der anspielungsreichen nordchinesischen Xiangsheng-Wortgefechte. Shi Hui ist hier in seiner Lebensrolle als Regisseur, Hauptdarsteller und einfacher Bürger zu erleben. Trotz seines ungeheuren Erfolges im Kino wurde dieser Film aufgrund seines zu schwachen politischen Bekenntnisses zur neuen kommunistischen Regierung wiederholt kritisiert.
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