Das Genrekino ist quicklebendig, auch und insbesondere in Europa. Während der klassische, oft etwas bemüht seriöse Autorenfilm schon seit einiger Zeit in einer Krise steckt - böse formuliert: das Arthauskino droht, mit seinem Publikum zu sterben -, wenden sich die ambitionierteren unter den jüngeren Regisseurinnen und Regisseuren spekulativeren, wilderen, lustbetonteren Formen des Filmschaffens zu. Das Xenix zeigt eine Auswahl aus 18 Produktionen der Jahre 2001 bis 2018, mit dabei sind Horrorfilme, Science-Fiction-Filme, Thriller, Actionfilme und das eine oder andere schwer Zuzuordnende aus Frankreich, Deutschland, Grossbritannien, Schweden, Spanien, Belgien und Österreich.
Beeindruckend ist dabei die Vielfalt nicht nur der Genres und Länder, sondern auch der Tonlagen und Herangehensweisen. Da gibt es geradlinige, effektbewusste Action- und Horrorfilme, die sich bewusst an amerikanischen Vorbildern orientieren und doch eigene Wege gehen - man denke an den österreichischen Teenieslasher In 3 Tagen bist Du tot oder an den klaustrophobischen britischen Schocker The Descent. Andere Filmemacherinnen und Filmemacher sehen sich dagegen durchaus noch in der Tradition des Autorenkinos, nutzen jedoch Genremotive, um ihr eigenes Filmschaffen wieder und wieder herauszufordern und zu erneuern. So zum Beispiel Claire Denis, die mit gleich zwei Filmen im Programm vertreten ist: Der erotische Vampirfilm Trouble Every Day aus dem Jahr 2001 gibt der Reihe den Titel; und die letztes Jahr in Cannes gefeierte, vieldiskutierte Science-Fiction-Groteske High Life läuft als schweizweite Erstaufführung.

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