Aus dem Programmtext:
Irgendwo am Waldrand an einer Autostrasse steht ein Camper mit farbigen Lämpchen. Rita und Milena, die abwechslungsweise im Lovemobil auf Freier warten, telefonieren mit Freundinnen, machen ihre Wäsche oder streiten mit der Wohnmobilbesitzerin und Zuhälterin Uschi.
Ohne Sexarbeit zu beschönigen erscheint weder Uschi als simple Täterin noch wirken die beiden für sie arbeitenden Frauen – Rita aus Nigeria, Milena aus Bulgarien – nur als Opfer. Diese Grauzonen interessieren die Filmregisseurin Elke Lehrenkrauss, die ihren Protagonistinnen aufmerksam zuhört. Schillernd in den Farben der Nacht gefilmt, spiegelt Lovemobil die Ambivalenz der Prostitution. Kleine, für den Film arrangierte Szenen zeigen, dass die Frauen bei der Entstehung des Filmes mitgewirkt haben und sorgen neben teils brutalen auch für vergnügliche Momente. Der Film besticht durch seine mit Krimielementen angereicherte Mischung aus Figuren- und Sozialstudie. Aufgrund dieser Vielseitigkeit gehen die individuellen und gleichzeitig von einem grausamen Menschenhandelssystem geprägten Geschichten besonders nah. (Jenny Billeter, Xenix)
SEX GEGEN GELD: ZWISCHEN SELBSTBESTIMMUNG UND PREKARIAT
Sexarbeit ist Arbeit unter erschwerten Bedingungen. In der Schweiz ist sie zwar legal, aber von strukturellen Problemen geprägt. Gesellschaftliche Stigmata, politische Barrieren, ökonomische Abhängigkeiten und nicht zuletzt die aktuelle Pandemie machen den Sexarbeiter*innen das Leben schwer. Eine Diskussion zur Lage der Sexarbeit in der Schweiz mit der Regisseurin Elke Lehrenkrauss und Lelia Hunziker (Geschäftsführerin FIZ – Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration).
Moderation: Noëmi Landolt (Journalistin WOZ)
Gefällt dir Filmbulletin? Unser Onlineauftritt ist bis jetzt kostenlos für alle verfügbar. Das ist nicht selbstverständlich. Deine Spende hilft uns, egal ob gross oder klein!