Der Moment des Eintauchens ist mehr als ein filmisches Motiv des Übergangs. Er ist ambivalent, mehr als ein eindeutiges Symbol der reinigenden Wiedergeburt, mehr als ein Sinnbild des Sichverlierens in einer visuell erzählten Geschichte. Aufgrund der spezifischen Wirkung von Filmbildern und des Montage-Flusses sind beim Filmeschauen von vornherein das Raum- und Zeiterleben neuen, von der Realität abgelösten Erfahrungen ausgesetzt. Wenn dies zusätzlich mit Erinnerungen an eigene sinnliche Körpererfahrungen wie etwa den Kontakt mit Flüssigkeiten geknüpft wird, dann entwickelt diese Konstellation – Wasser und Film – einen besonderen physischen Erlebnishorizont, der jenseits des kognitiven Begreifens liegt und grundsätzlich auf die Funktionsweisen filmischer Wahrnehmung deutet: das Paradox, dass man in Bilder eintauchen kann, während man trotzdem trocken im Kinosessel sitzt …
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