Aus dem Archiv
Orthodoxe Askese und postsowjetischer Barock
Ein Nekrolog auf das sowjetische Kino. Unser Essay aus dem Archiv und das Longread für verregnete Ferientage.
Ein Nekrolog auf das sowjetische Kino. Unser Essay aus dem Archiv und das Longread für verregnete Ferientage.
Kritikern zufolge hat Andrei Swiaginzew nach seinen viel beachteten 'Gleichnis-Filmen' Rückkehr/Vozvrashchenie (2003) und Verbannung/Izgnanie (2007) in seinem neuen Film Elena quasi eine sozialkritische Wende vollzogen – eine Einschätzung, mit der der wohl bekannteste zeitgenössische Regisseur Russlands wenig anfangen kann.
Elena unterscheidet sich stark von den beiden früheren Filmen des Regisseurs, vor allem aufgrund seines stark zeitgemäss gezeichneten, russischen sozialen Hintergrunds. Die Hauptfigur Elena – eine ehemalige Krankenschwester, die einen reichen Patienten heiratet und wie ein Dienstmädchen für ihn sorgt – pendelt zwischen zwei Welten.
Für Schmid, der in Zürich lebt, in Deutschland wie in Frankreich arbeitet, auch einige Filme auf italienisch gedreht hat und fliessend englisch spricht, stellt sich die europäische Kultur selbstverständlich als ein grosses Ganzes dar. Als Regisseur vertritt er auch vehement die These, dass man für die Erhaltung des Regionalen, des Europäischen – und gegen das amerikanische brainwashing – kämpfen muss.
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