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Gerhard Midding

Artikel dieser Autor:in

Kino

31. Okt. 2012

Tabu

Mit den Mitteln einer Ästhetik, die im Verschwinden begriffen ist, erzählt Miguel Gomes von einer Gesellschaft, deren Glanz erloschen ist. Tabu ist gewissermassen ein Double Feature mit Prolog. Der Auftakt stimmt den Zuschauer darauf ein, dass ihm in diesem Film alles Mögliche widerfahren kann.

Kino

26. Sep. 2012

Holy Motors

Der Film ist eine einzige, nie stockende Rätselmaschine. Bei der Premiere in Cannes hat Holy Motors enthusiastische Ratlosigkeit unter Zuschauern und Kritikern ausgelöst und übt seither einen immensen Erklärungsdruck aus

Kino

25. Juli 2012

Le ministre – L'exercice de l'etat

Schoeller nimmt die Kontinuität des Politischen in den Blick und ist dabei überaus empfindsam für die Aura der Dekors, in denen sie sich zuträgt und die viele Generationen von Politikern haben kommen und gehen sehen. Seinen Darstellern hat er nie verraten, ob es sich um eine Links- oder eine Rechtsregierung handelt. Der Titel kündigt an, dass es gewissermassen universell um die Ausübung von Staatsmacht geht.

Kino

13. Juni 2012

Et si on vivait tous ensemble?

Ersparen wir uns also die Bemerkung, das betagte Darstellerensemble von Et si on vivait tous ensemble? liesse Daniel Brühl ganz schön alt aussehen. Halten wir stattdessen nur fest, dass seine Figur in diesem beinahe unwiderstehlichen Film das sechste Rad am Wagen ist.

Kino

25. Apr. 2012

Les adieux à la reine

In Les adieux à la reine nimmt Benoît Jacquot wiederum die Französische Revolution in den Blick – so wie ihn überhaupt das achtzehnte Jahrhundert als Stofflieferant fasziniert, man denke an seine Marivaux-Adaptionen la Vie de Marianne und La fausse suivante sowie an seine Verfilmung von Benjamin Constants Novelle «Adolphe» und seine Inszenierung von Jules Massenets Oper «Werther».

Kino

27. Juli 2011

La princesse de montpensier

Als Bertrand Taverniers Film vor einem Jahr in Cannes lief, durfte er sich keine grossen Chancen auf einen Preis ausrechnen. In einem Wettbewerb spitzt sich ja die Frage der Relevanz ins Unermessliche zu: Wo es so viele Neuigkeiten vom Stand der Dinge gibt, warum soll man sich da für einen Film interessieren, der in einer fernen Epoche spielt, in der für die Liebe noch Opfer gebracht wurden?