Filmbulletin Print Logo
Martingirod

Martin Girod

Martin Girod, geb. 1945 in Basel, Studium der Theaterwissenschaft in Köln. 1969 Abschluss mit einer Magisterarbeit über die Anfänge des modernen Regietheaters in Frankreich. Studium der Filmwissenschaft in Paris. Filmklub-Animation bei Le Bon Film in Basel. Tätigkeit als Kinoleiter (1977–1988 Filmkunstkinos Camera und Atelier in Basel), Filmjournalist (u.a. für die Neue Zürcher Zeitung und die Zeitschrift Filmbulletin), Dozent (1975–1993 Volkshochschule Basel) und Redaktor (1988–93 verantwortlich für das zweisprachige Branchenblatt Ciné-Bulletin). 1993–2005 Co-Leiter des Filmpodiums der Stadt Zürich. Seither freier Filmjournalist und Programmkurator.

Artikel dieser Autor:in

Porträt

18. Jan. 2016

Louise Brooks

Kein Zweifel, Louise Brooks ist längst zur Kino-Ikone geworden. Doch sie unter die Vamps einzureihen, mag auf den ersten Blick absurd erscheinen. Ihrer Darstellungskunst ist alles Manierierte, alles aufgesetzte Gehabe fremd. Was sie aus heutiger Sicht am ehesten als Kinovamp erscheinen lässt, dürfte ihre Verkörperung von Frank Wedekinds Lulu-Figur in Pabsts Die Büchse der Pandora sein.

Essay

02. Nov. 2015

Es war einmal: Einfuhrkontingente für Spielfilme

Seit den dreissiger Jahren bewegte sich die Debatte über «Auslandsunabhängigkeit» im Schnittpunkt von Politik, Wirtschaft und Kultur. Die Einfuhrkontingentierung für Spielfilme sollte die Un­abhängigkeit gewährleisten. 50 Jahre später wurde dieses Regime abgelöst durch das Ziel der «Angebotsvielfalt» und durch Fördermassnahmen. Ein Rückblick auf eine Entwicklung, die kaum abgeschlossen sein dürfte.

Porträt

02. Nov. 2015

Alla Nazimova

Weder die biblische Salome noch Marguerite Gautier, die «Kameliendame» von Alexandre Dumas fils, mögen typische Vamp-Figuren sein. Doch mag man dieses Wort auch im weiteren Sinn als Inbegriff der starken, ihren Willen durchsetzenden Frau verstehen, die von den Männern als Bedrohung empfunden wird. Es fällt auf, dass sich weder Theda Bara noch die als Vamp in ihre Fussstapfen tretende Alla Nazimova (1879–1945) diese beiden Paraderollen entgehen liessen – so wenig wie vor ihnen die italienische Diva Francesca Bertini. Ohnehin ist der Weg kurz von den Diven zu den Vamps.

Kino

02. Mär. 2013

Il comandante e la cicogna

Ein breiteres Publikum kennt Silvio Soldini spätestens seit Pane e tulipani als warmherzigen Schilderer leicht verschrobener, doch durchaus plausibler Figuren. In Il comandante e la cicogna geht er noch einen Schritt weiter: Er verzichtet, der Zersplitterung des städtischen Alltags entsprechend, auf eine geschlossene Story, und wagt, in der besten Tradition der commedia all’italiana, burleske Überzeichnungen.

Kino

31. Okt. 2012

Al juma al akheira / The Last Friday

Was bringt eine Story? Im besten Fall liefert sie das narrative Rückgrat für das, was uns der Filmemacher zeigen will. Wie interessant ist die Geschichte eines Taxifahrers, der dringend operiert werden sollte und der auf der Suche nach dem dafür benötigten Geld ist?

Porträt

23. Feb. 2011

Unser bengalischer Nachbar

Satyajit Ray ist ohne Zweifel der in unseren Breiten bekannteste Regisseur des indischen Kinos. Doch verdankt er diesen Ruhm einigen wenigen Titeln. Die eher punktuelle Kenntnis seiner Filme verleitet zu vorschnell generalisierenden Schlüssen auf sein Werk, das in Wirklichkeit weit breiter gefächert und bunter ist.