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Michael Pfister

Michael Pfister hat in Zürich Philosophie und Germanistik studiert. Er ist Lehrer für Philosophie und Deutsch an der Kantonsschule Zürich Nord, Ko-Leiter des «Lehrgangs in Philosophie für Fachleute aus Medizin und Psychotherapie» (CAS Universität Zürich) und Mitbegründer von «Entresol – Netzwerk für Wissenschaften der Psyche». Bis 2010 gehörte er zum Moderatorenteam der Sendung «Sternstunde Philosophie» des Schweizer Fernsehens. Zusammen mit Stefan Zweifel hat er eine zehnbändige Übersetzung des Hauptwerkes des Marquis de Sade («Justine und Juliette») herausgegeben und das Buch «Shades of Sade. Eine Einführung in das Werk des Marquis de Sade» (2015) veröffentlicht. Er schreibt seit mehr als dreissig Jahren als freier Journalist vor allem über kulturelle und kulturwissenschaftliche Themen, in letzter Zeit auch immer mehr über Kino. Sein Hauptinteresse gilt dem Western und Filmen aus Mexiko, wo er zwei Jahre gelebt hat.

Artikel dieser Autor:in

Kino

07. Mär. 2016

Slow West

John Macleans Film ist kein tragischer Stimmungswestern, eher schon ein ironisch-kluger postmoderner und post-kolonialer Metawestern voller verspielter Episoden mit einer kreolischen Band mitten in der Prärie oder einem deutschen Schreiberling, der an einem Werk über den Genozid an den Ureinwohnern arbeitet.

Kino

23. Apr. 2014

Los insólitos peces gatos

Wie sich die isoliert lebende Familie auf den Tod der immer heiteren Mutter vorbereitet, erzählt Sainte-Luce nicht frei von Pathos: Vor allem Marthas Vermächtnis, kleine Abschiedsbriefe an alle ihre Kinder inklusive Claudia, sind rührselig. Aber meistens konzentriert sich die Regisseurin auf die kleinen Routinen und unverhofften Zärtlichkeiten des Alltags.

Kino

31. Juli 2013

Pacific Rim

Godzilla goes Neuro: Ein Wissenschaftler verkabelt sich mit dem Gehirn eines toten Kaiju-Babys, der Jaeger-Pilot Raleigh Becket driftet in die traumatischen Kindheitserinnerungen seiner japanischen Kopilotin Mako, die Nick Uts berühmtes Foto des vietnamesischen «Napalm-Mädchens» zitieren. Doch die Auseinandersetzung mit kindlichen Angstphantasien erreicht nie die Kraft von del Toros früheren Filmen.

Kino

24. Apr. 2013

Harry Dean Stanton: Partly Fiction

Unbeirrbarkeit zählt zu den vielen Tugenden der Schweizer Regisseurin Sophie Huber. Sie pickelte, hofierte und liess nicht locker, bis sich der 1926 in Kentucky geborene Schauspieler Harry Dean Stanton, mit dem sie seit zwanzig Jahren befreundet ist, auf das filmische Porträt einliess, das jetzt vorliegt: ein seltenes Kleinod von schlichter Schönheit, eine witzige, berührende Verführung zu einer Gedankenfahrt durch jene karge Landschaft, in der sich Kunst und Leben Gute Nacht sagen.

Kino

23. Jan. 2013

Post Tenebras Lux

Die Rührung kommt überraschend, erst gegen Schluss. Nach der erwarteten Gewalt, nach beklemmenden Gehässigkeiten, bilderwirrigen Irrfahrten, verstörenden Brüchen. Von Anfang an war er uns suspekt, dieser Juan mit seinem Dreitagebart.

Kino

26. Sep. 2012

Savages

Schreie, Hektik, gefesselte Männer in einem Keller, das Aufheulen von Motorensägen, Todesangst. Schnitt. Eine Meeresbucht im Abendlicht, sanftes Wellenrauschen, weltvergessene Surfer vor kalifornischen Strandvillen. Die ersten zwei Szenerien, hart aufeinander montiert, lancieren so knapp wie eindringlich einen Kontrast, der weissgott Stoff für einen Film hergibt.