Oswald Iten (*1978 in Zug) hat an der Universität Zürich Filmwissenschaft und Publizistik studiert. Seit einem Redaktionspraktikum 2005 schreibt er als freier Mitarbeiter fürs Filmbulletin. Neben gelegentlichen Besprechungen aktueller Produktionen ist er momentan hauptsächlich für die Soundtrack-Seite verantwortlich. Disneys Jungle Book (1967), Hitchcocks Vertigo (1958) und Leones Once Upon a Time in the West (1968) weckten schon früh sein Interesse an jenem magischen Zusammenspiel von Bild und Ton, welches seine Arbeit als Trickfilmzeichner bis heute inspiriert. Als passionierter Kinomitarbeiter setzt er sich zudem mit regelmässigen Einführungsvorträgen für die Filmvermittlung ein.
Kino
Café de Flore
Komplex erzählte Filme tendieren dazu, den Zuschauer mit einer zu banalen Auflösung zu enttäuschen. Trotzdem hinterlassen sie bisweilen so starke emotionale Spuren, dass man nicht umhin kann, sich ein zweites Mal darauf einzulassen, sei es, um die komplexe Konstruktion zu entschlüsseln oder noch tiefer in die Gefühlswelt der Figuren einzutauchen. Café de Flore ist so ein Film, dessen faszinierendes Geflecht aus Querverweisen und Parallelmontagen sich erst bei wiederholter Begegnung vollständig erschliesst.