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Portrait Oswald Iten

Oswald Iten

Oswald Iten (*1978 in Zug) hat an der Universität Zürich Filmwissenschaft und Publizistik studiert. Seit einem Redaktionspraktikum 2005 schreibt er als freier Mitarbeiter fürs Filmbulletin. Neben gelegentlichen Besprechungen aktueller Produktionen ist er momentan hauptsächlich für die Soundtrack-Seite verantwortlich. Disneys Jungle Book (1967), Hitchcocks Vertigo (1958) und Leones Once Upon a Time in the West (1968) weckten schon früh sein Interesse an jenem magischen Zusammenspiel von Bild und Ton, welches seine Arbeit als Trickfilmzeichner bis heute inspiriert. Als passionierter Kinomitarbeiter setzt er sich zudem mit regelmässigen Einführungsvorträgen für die Filmvermittlung ein.

Artikel dieser Autor:in

Kino

25. Apr. 2012

Café de Flore

Komplex erzählte Filme tendieren dazu, den Zuschauer mit einer zu banalen Auflösung zu enttäuschen. Trotzdem hinterlassen sie bisweilen so starke emotionale Spuren, dass man nicht umhin kann, sich ein zweites Mal darauf einzulassen, sei es, um die komplexe Konstruktion zu entschlüsseln oder noch tiefer in die Gefühlswelt der Figuren einzutauchen. Café de Flore ist so ein Film, dessen faszinierendes Geflecht aus Querverweisen und Parallelmontagen sich erst bei wiederholter Begegnung vollständig erschliesst.

Kino

02. März 2012

Young Adult

Irgendwann ist der 1978 geborenen Drehbuchautorin Diablo Cody bewusst geworden, dass sich ihre bisherigen Stoffe hauptsächlich um high school girls drehten. Gleichzeitig störte sie sich daran, dass im amerikanischen Kino kaum weibliche Varianten unsympathischer Anti-Helden vorkommen. In Young Adult interessiert sie sich deshalb am Beispiel der niemals erwachsen gewordenen Ghostwriterin Mavis Gary dafür, wie die typischen Figuren der High-School-Komödie ihr Leben als Enddreissiger meistern.

Kino

02. März 2012

The Deep Blue Sea

Obwohl die filmische Zeit mit ihren Möglichkeiten zu Dehnung, Raffung und Aufbruch der Chronologie viel eher der erinnerten Zeit als unserem Realitätsbegriff entspricht, gaukeln uns Historienfilme gerne eine kontinuierliche Erzählung vor. Der britische Regisseur Terence Davies hingegen lässt in seinen autobiographischen Werken das Liverpool der Nachkriegszeit bewusst in assoziativen Zyklen erinnerter Szenen auferstehen, die häufig nach musikalischen Gesichtspunkten strukturiert und angeordnet sind.

Kino

07. Nov. 2009

Mary and Max

Selten schaffen unabhängige Animationsfilmer den Sprung vom Einzelkämpfer zum Regisseur eines hoch arbeitsteiligen Langfilms mit solcher Bravour wie der Australier Adam Elliot, der spätestens seit dem Oscar für seinen vierten Kurzfilm Harvie Krumpet in der Animationsszene ein Begriff ist.