Die Liebe zum Film habe ich als Schlüsselkind in der ehemaligen Tschechoslowakei entdeckt, als ich die Mittwochnachmittage nutzte, um mich für eine Krone im Kino in fantastische Welten entführen zu lassen. Zur puren Lust am Kino kam viel später die ebenso befriedigende Auseinandersetzung mit Theorie, Geschichte und Ästhetik des Films. An der Universität Zürich habe ich nicht nur Wissen aufgesaugt, sondern auch viel beim Unterrichten gelernt. Das jahrelange Schreiben im stillen Kämmerlein über Unschärfe und Schärfeverlagerungen habe ich für einen abwechslungsreichen Berufsalltag eingetauscht. Von April 2014 bis Februar 2020 habe ich Filmbulletin geleitet.

Tereza Fischer
Chefredakteurin 2014-2020
Artikel dieser Autor:in
Interview
Sous l’influence de Claude, Vincent, Paul … et les autres
Noch bis 14. Mai ist in der Fondation Beyeler innerhalb der Ausstellung «Monet» die Film-Installation «Sous l'influence de Claude, Vincent, Paul … et les autres» von This Brunner zu sehen. Das Werk, das aus 25 Filmen der französischen Avantgarde komponiert ist, bietet eine neue Sicht auf die Bilder der Impressionisten und ihren Einfluss auf die Filmemacher der zwanziger Jahre. Ein Gespäch über Einflüsse, Spiegelungen und die Liebe zum Film.
Film des Monats
Flucht und Freundschaft: The Other Side of Hope
Sechs Jahre nach Le Havre entstand dieser Film als zweiter Teil von Aki Kaurismäkis sogenannten Werft-Trilogie. Der Meister der knackigsten Einzeiler der Filmgeschichte wirkt trotz etabliertem Stil erstaunlich frisch.
Kino
Miséricorde
Der Tessiner Fulvio Bernasconi hat mit dem Drehbuchautor Antoine Jaccoud (Bouboule, Sister, Home) ein Antiheldendrama geschrieben, das von Schuld und Wiedergutmachung erzählt.
Kino
Die göttliche Ordnung
Dass es eben nicht natürlich oder Gott gegeben ist, dass Frauen (oder auch andere Rassen und Religionen) minderwertig sind, kann man nicht oft genug betonen. Petra Volpe hat für die Geschichte des Frauenstimmrechts in der Schweiz den leichten Ton gewählt.
Kino
Zaunkönig – Tagebuch einer Freundschaft
Mit nur 34 Jahren stirbt Martin Felix am exzessiven Drogenkonsum. Davor schreibt er fünfzehn Jahre lang intensiv Tagebuch. Die umfunktionierten Schulhefte werden für seinen Freund Ivo Zen zum Ausgangspunkt eines eigenen Tagebuchs: einer filmischen Reflexion über ihre Freundschaft.