Kolumne
Die Rätsel des Alls
Wie kein anderer Science-Fiction-Film liegt Stanley Kubricks 2001: A Space Odyssey dank eines aufgelösten Rätsels jenseits aller Spoiler.
Wie kein anderer Science-Fiction-Film liegt Stanley Kubricks 2001: A Space Odyssey dank eines aufgelösten Rätsels jenseits aller Spoiler.
Das Wunder der Fiktion liegt gerade darin, dass uns komplett erfundene Geschichten, von denen wir von Anfang an wissen, wie sie ausgehen werden, zu Tränen rühren können. Dennoch ist Spoilerphobie heute ein so integraler Bestandteil der Film- und Fernsehkultur, dass man meinen könnte, es handle sich um ein altes Phänomen. Eine kurze Geschichte des Phänomens.
Im Frühjahr 2016 kann man kaum einen Schritt durch Zürich machen, ohne auf Dada zu stossen. Was lässt sich davon ausstellen? Was bleibt aber von einem Lautgedicht, einer Tanzperformance, einem Abendprogramm im Stil einer Nummernrevue? Aus dieser Perspektive hätte der Film ein entscheidendes Instrument im ästhetischen Werkzeugkasten der Dadaisten sein können.
The golden age of trash
has long been over
because irony ruined it.
John Waters
Noch hatte der Trash nicht in unserem Staatsfernsehen Einzug gehalten, wir entdeckten ihn auch nicht im amerikanischen Fernsehen, sondern im Kino Nord-Süd bei Retrospektiven von John Waters. Was in den USA bereits von der Gesellschaft des Spektakels geschluckt worden war, faszinierte uns in seiner grellen Fremdheit. Diese Lust explodierte, als wir endlich eine VHS-Kassette mit dem Film Pink Flamingo fanden, der dank der Zürcher Polizei und dem Jubel des «Tages-Anzeigers» 1974 in Zürich beschlagnahmt und mitsamt dem Werbematerial vernichtet wurde.
Die Anglizistin darüber, wie die Ästhetik der Madison-Avenue-Werbefirma Ende der Fünfzigerjahre wie für sie gemacht sei.
Vor einigen Jahren begann im filmkritischen Diskurs ein neues Meta-Genre die Runde zu machen: der «Festivalfilm». Gefunden war damit ein begrifflicher Antipode des «Hollywoodfilms»; ein Begriff, der praktischerweise gleich den globalen Rest an filmkultureller Sichtbarkeit abdeckte und alles absorbierte, was vorher unter primär nationalkinematographischen Vorzeichen oder dem politisch aufgeladenen Stichwort «Drittes Kino» subsumiert wurde.
Die visuellen Erinnerungen in meinem Kopf sind stehende Bilder – Bilder, die im Original bewegt waren, entweder in Realität oder im Kino – Erinnerung ist etwas Monumentales, und Monumente bewegen sich nicht.
Wer die Kinozahlen in der Schweiz korrekt liest, sieht, dass im Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag die Autorenfilme die erfolgreicheren sind.
Von den vielen Diskussionen um den Schweizer Film, deren ich überdrüssig bin, ist mir die Diskussion am meisten zuwider, die sich mit Verbissenheit der Frage widmet, wie der Schweizer Film der Zukunft aussehen soll.
Wenn es dir hier nicht gefällt, dann geh doch! Ein westlich-zivilisierter Standardsatz. Ob ich hier Filme mache, oder ob ich weggehe, um Filme zu machen, das ist schliesslich einerlei.
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