Kino
Boys State
Politik bleibt auf weiteres leider Männersache, oder Jungensache – das zeigen Amanda McBaine und Jesse Moss in ihrem am Sundance- und South-by-Southwest-Filmfestival bereits gefeierten Dokumentarfilm über den politischen Nachwuchs.
Politik bleibt auf weiteres leider Männersache, oder Jungensache – das zeigen Amanda McBaine und Jesse Moss in ihrem am Sundance- und South-by-Southwest-Filmfestival bereits gefeierten Dokumentarfilm über den politischen Nachwuchs.
«Niemals, Selten, Manchmal, Immer» sind die Optionen auf dem Fragebogen, der die Hauptfigur in Eliza Hittmans manchmal fast dokumentarisch anmutenden Film ausgehändigt bekommt. Er erzählt die Odyssee, die auf eine ungewollte Schwangerschaft folgt.
Pete Davidson zeigt, was aus einer desillusionierten, bangenden «Generation Y» in Sachen Humor zu holen ist.
In einer postkolonialen Modellanlage, einer Klosterschule im jungen Staat Ruanda, bahnen sich ethnische die ethnischen Unruhen an, die auf die Gräuel verweisen, die das Land im Bürgerkrieg der Neunzigerjahre durchlebte.
Ein Chinese fördert mit seinen Gerichten in Lappland die Völkerverständigung. In dieser Komödie werden neben ausserordentlichen Zutaten auch jegliche Konflikte weichgekocht – nicht unbedingt zum Vorteil des Films.
Dreizehn 360°-Schwenks umfasst Aktions- und Filmkünstler Daniel Zimmermanns ambitioniertes Projekt Walden. In kontemplativen Schwenkbewegungen ruft der Film nicht nur Fragen zum Rohstofffluss, sondern auch zum dokumentarisch-filmischen Blick auf den Plan.
Ein bisschen an die Buddy-Komödien Adam McKays und an die schrullig-bunten Welten Wes Andersons erinnert diese neue Indiekomödie aus den USA, die heiter und lakonisch Fragen zur Männlichkeit und Männerfreundschaften nachgeht.
Vor Zeiten erdrosselt und verbrannt, landeten sie noch vor wenigen Jahrzehnten in Anstalten und wurden im Namen Gottes des Barmherzigen gezüchtigt: Kinder mit dem Makel, nicht der Norm zu genügen. Aber was ist die Norm?
Ein Thriller über das Leben einer Schauspielerin. Während Kristen Stewart in der Rolle der Jean Seberg aufgeht, verpasst Regisseur Andrews ein paar Abzweigungen, die dieses Biopic der Person Seberg hätten gerecht werden lassen.
Ein Buch wird verfilmt, bevor es geschrieben ist: Christoph Kühn porträtiert Paul Nizon zu seinem neunzigsten Geburtstag seiner Wahlheimat Paris.
Der Verwirrungskünstler Kaufman entführt das Netflix-Publikum in die psychedelischen Tiefen einer beklemmenden Paarbeziehung. Mit seinem neusten Regiestreich I’m Thinking of Ending Things hat er einen der besten Filme des Jahres geschaffen.
Dieser Film soll das Kinojahr 2020 retten. Der Meister des Mindfuck-Blockbusters Nolan lotet mit seinem jüngsten Spektakel neue Irrationalitäten des Raum-Zeit-Kontinuums aus. Und treibt es mit seinem Überwältigungskino allzu weit, ohne das Publikum emotional abzuholen.
DCM und die Zukunft des Kinos: Christoph Daniel über den mutigen Einstieg in die Zürcher Arthouse-Kinos, vertikale Integration und das Zusammenspiel von Kino und Streaming.
Plötzliche Bewegungen, eine Verlagerung des Fokus, Bilder, die Unerwartetes offenbaren: Johannes Binotto darüber, wie sich Michelangelo Antonioni in den ersten Bildern von L'Eclisse – ganz ohne Trick – als Magier des filmischen Offs entpuppt.
Mit Baracoa liefert Regisseur Pablo Briones einen Festivalbeitrag und Film ab, der nicht zufällig an das Direct Cinema erinnert – und die Codes des Fiktionalen und Dokumentarischen geschickt zu vermischen mag.
Spätestens seit den Achtzigerjahren sind Synthesizer ein integraler Bestandteil der Klangkulissen des Kinos. Der Umgang mit den Geräten erzählt viel über den Status quo der Filmmusik.
Wer Verbindungen zwischen Menschen reguliert, ist eine brisante Frage geworden. Über Desktopfilme, die solche Fragen reflektieren, und in Zeiten physischer Kontaktbeschränkungen eine geisterhafte Aktualität erhalten.
Tausendfach wurden analoge Filme abgeschrieben, totgesagt und als minderwertig verschrien. Trotzdem steht im Norden von Zürich bis heute die Firma Cinegrell, ein Labor für Kinofilme. Dieses stieg erst zum Niedergang der analogen Ära richtig ins Geschäft ein – und expandiert bald nach Berlin.
Parallel zum Mainstream- Horror verbirgt sich in Genrenischen der Horror Schwarzer Communities. Wie im Hood-Horror gängige Stereotype unterwandert und der Horror des Rassismus seit den Siebzigern vergegenwärtigt werden.
Das Zurich Film Festival widmet seine Länderreihe «Neue Welt Sicht» diesmal der Kinonation Frankreich. Das Coming-of-Age-Thema, das sich dieses Jahr beim ZFF auffällig durch das Programm zieht, bestimmt auch die beiden französischen Wettbewerbsbeiträge.