Kinos sind als Tempel des Filmgenusses im Bewusstsein des Publikums präsent. Wie aber kommen die Filme ins Kino? In der Regel durch die Filmverleiher, doch deren Tätigkeit bleibt – abgesehen von der obligaten Selbstinszenierung zu Beginn des Vorspanns –
weitgehend im Verborgenen. Dabei spielen sie als Scharnier und Nadelöhr zwischen der internationalen Filmproduktion und den Kinos eine zentrale Rolle für das hiesige Filmangebot.
Auch in der Filmgeschichtsschreibung wird die Tätigkeit der Verleiher meist übergangen. Das Augenmerk ist primär auf die Werke und deren Urheber_innen gerichtet. Die Kinos tauchen allenfalls in rezeptionshistorischem Zusammenhang auf – und in der Architekturgeschichte. Zur Geschichte des Filmverleihs in der Schweiz hingegen wurde man bisher kaum fündig.
Deshalb verdienen zwei wesentliche Beiträge zu diesem Thema Beachtung. Zum einen hat Adrian Gerber seiner Dissertation über Propaganda und Unterhaltung in den Schweizer Kinos zur Zeit des Ersten Weltkriegs ein Kapitel über Kinokultur und Filmmarkt in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts vorangestellt. Faktenreich dokumentiert, bringt diese Darstellung Licht ins Dunkel und lässt erstmals ein Bild der frühen Entwicklung des Filmverleihs in der Schweiz entstehen. [...]
Den ganzen Essay können Sie in der Printausgabe von Filmbulletin lesen: Ausgabe 3/2019 bestellen