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Filmbulletin Nr. 300, 2009: Schweizer Filmjournalismus

Stefanie Diekman bezieht in unserer Jubiläumsausgabe zum Stand der heutigen Filmkritik Stellung. In der Jubiläumsausgabe aus dem Jahr 2009 sah die Prognose einer kurzen Kolumne düster aus, wie Sie hier nachlesen können.

IN EIGENER SACHE

Schweizer Filmjournalismus vor dem Aus

Still und leise stirbt der Filmjournalismus in der Schweiz. Wir wehren uns gegen die Zerstörung der kulturellen Vielfalt, das Ausbluten der Redaktionen, den Niedergang einer ganzen Berufsgattung. Sparmassnahmen und Entlassungen sind in Zeiten der Krise an der Tagesordnung. Auch bei den Medien. Besonders dramatisch ist der Zustand im Schweizer Filmjournalismus. In wenigen Monaten und von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt wurde eine vormals blühende Vielfalt rigoros zusammengestrichen. Die populärste Kultursparte verliert ihre Meinungsmacher: Entlassungen, Stellenkürzungen, Frühpensionierungen und Filmstellen-Reduktionen 2009 betreffen bereits einen Viertel aller Filmjournalisten.

Das Schreiben über Kultur ist Teil der Kultur. Filmjournalismus bietet eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Kinoangebot, sorgt für lebendige Debatten und engagiert sich für eine differenzierte Berichterstattung. Es geht um Inhalte statt Content, um Kritik statt Hofberichterstattung, um Argumente statt Tips.

Wer will sich das noch leisten? Medien werden zur redaktionellen Ausblutung gezwungen. Doch was sie verbreiten, geht alle an: Filmfans, Regisseure, Autoren, Produzenten, Festivalbetreiber und Kinobesitzer. Wir Filmjournalisten fordern Ihre Unterstützung. Und wir brauchen Ihre Meinung. Jetzt. Schreiben Sie uns oder schreiben Sie unseren Medien, bevor wir nichts mehr zu schreiben haben.

Schweizerischer Verband der Filmjournalistinnen und Filmjournalisten SVFJ/ASJC/ASGC

Text

filmbulletin.ch

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