Als peruanischer Flüchtling in London ist Paddington ein Paradebeispiel für ein nicht menschliches Tier. Aber mehr noch, in Paul Kings Paddington (2014) ist er auch ein glaubwürdiger Protagonist – keine Selbstverständlichkeit für einen animierten Bären in einem Live-Aktionsfilm. Die Filmkritik schreibt animierte Performances in erster Linie den Synchronsprecher_innen zug (in diesem Fall Ben Whishaw), während die Schauspielerei tatsächlich auf Entscheidungen bei der Charakterentwicklung, dem Storyboard und nicht zuletzt der Animation basiert (Paddington ist vollständig Keyframe-animiert, kein Motion-Capture) – alles im Dienste einer direkten Vision. In dieser Schauspielanalyse untersucht Oswald Iten , was Paddingtons animierte Performance für ihn so überzeugend macht.
Videoessay
Bewegter Point-of-View
Animationsfilme imitieren gern die physische Kamera und nähern sich damit den visuellen Gewohnheiten von Spielfilmen an. Im klassischen Zeichentrickfilm sind bewegte Point-of-View-Einstellung jedoch sehr selten. Aus Anlass des 20-Jahr-Jubiläums des ersten computeranimierten Langfilms zeigt Oswald Iten in seinem erhellenden Videoessay über Toy Story, warum und wie der bewegte POV von digital erzeugten Trickfilmen eingesetzt wird.