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Michael pekler

Michael Pekler

Michael Pekler lebt in Wien und schreibt sein halbes Leben für «Filmbulletin», dem er seine erste jemals veröffentlichte Filmkritik mit dem Titel «Wo Gott wohnt» verdankt. Seither hat sich nicht nur im Kino einiges verändert, sondern auch die persönliche Sichtweise des Autors: Nicht die Filme erzählen die Geschichten, sondern wir verwandeln sie zu unseren eigenen. Das hat der Schweizer Schriftsteller Paul Nizon zwar anders gemeint, aber es ist trotzdem wahr. Das ist nämlich die einzige Veränderung, die das Kino bewirken kann. Und das ist schön, weil man nicht nur etwas von der Welt, sondern vor allem über sich selbst erfährt.

Bücher geschrieben hat er über Ang Lee, über Realismus im US-Kino und Terrence Malick.

Artikel dieser Autor:in

Essay

14. Juni 2016

Über allen Wipfeln

Sie stehen in einem Garten, allein auf weiter Flur oder auf einem Friedhof. Sie erzählen Familiengeschichten und Kindheitserinnerungen. Sie sind Tore zu einer phantastischen Welt und Zeugen grausamer Wirklichkeit. Sie verbinden Mythologie und Religion. Sie künden vom Leben und vom Tod: Bäume.

Kino

07. März 2016

El Clan

El Clan erzählt die Geschichte der Puccio-Familie, die in den 80er-Jahren in Buenos Aires für zahlreiche Verbrechen verantwortlich war. Pablo Trapero widmet sich mit seinem jüngsten Film jener dunklen Ära seines Heimatlandes, um diese mit den Mitteln des US-Genrekinos kurzzuschliessen.

Kino

17. Jan. 2016

Nichts passiert

Wer nicht an die Zweideutigkeit des Titels glaubt, der wird in Nichts passiert bald eines Besseren belehrt. Denn dieser Film erzählt davon, dass ständig etwas passiert.

Kino

15. Juli 2015

Wild Women – Gentle Beasts

«Uns verbindet etwas, das man nicht beschreiben kann.» Die Dompteuse unterhält sich mit ihren ­Tigern in einer eigenen Sprache. Neben dem freundlichen Ton und dem scharfen Wort sind es auch Geräusche wie etwa ein lautes Ausatmen und ein seltsam klingendes Schnattern. «The Queen of Tigers» sieht sich ganz im Einklang mit ihren Raubtieren. Die Frau und ihre Katzen bilden eine eigene kleine Welt in der etwas grösseren des Zirkus.

Kino

17. Juni 2015

Fidelio, l'odysée d'Alice

Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist nicht immer eine Gerade. Als sie nach ein paar Wochen auf See wieder nach Hause kommt, erklärt Alice ihrem Freund Félix noch einmal den Unterschied: Weil die Erde rund ist, sei auch der schnellste Weg über den Ozean eine krumme Linie. Ob diese sogenannte loxodromische Kurve gefahren werde, entscheide aber nicht sie, sondern der Kapitän. Alice ist Ingenieurin und für den Antrieb der Schiffsmotoren verantwortlich, nicht für die Richtung.

Kino

11. März 2015

Theeb – Wolf

Den ersten Minuten von Theeb, dem Spielfilmdebüt des in England geborenen jordanischen Filmemachers Naji Abu Nowar, haftet ein dokumentarischer Charakter an, genauen Blicks verfolgt die Kamera die eingespielten und überlebenswichtigen Bewegungsabläufe und Routinen. Gleichzeitig gibt dieser Film jedoch von Beginn an zu erkennen, wie viel ihm am Erzählen einer Geschichte gelegen ist.