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Terezafischer

Tereza Fischer

Chefredakteurin 2014-2020

Die Liebe zum Film habe ich als Schlüsselkind in der ehemaligen Tschechoslowakei entdeckt, als ich die Mittwochnachmittage nutzte, um mich für eine Krone im Kino in fantastische Welten entführen zu lassen. Zur puren Lust am Kino kam viel später die ebenso befriedigende Auseinandersetzung mit Theorie, Geschichte und Ästhetik des Films. An der Universität Zürich habe ich nicht nur Wissen aufgesaugt, sondern auch viel beim Unterrichten gelernt. Das jahrelange Schreiben im stillen Kämmerlein über Unschärfe und Schärfeverlagerungen habe ich für einen abwechslungsreichen Berufsalltag eingetauscht. Von April 2014 bis Februar 2020 habe ich Filmbulletin geleitet.

Artikel dieser Autor:in

Kino

02. Nov. 2015

Truman

Für vier Tage ist Tomás aus Kanada in seine Heimatstadt Madrid zurückgekehrt, um seinen Jugendfreund nochmals zu sehen. Dass Julián todkrank ist, weiss er nicht von ihm selbst, sondern von dessen besorgter Cousine Paula. Julián sorgt sich mehr um seinen treuen Begleiter als um sich selbst. Sein Krebs lässt sich nicht mehr heilen, der Tod nur noch wenig hinauszögern. Eine berührende Tragikomödie von Cesc Gay mit den hervorragenden Hauptdarstellern Javier Cámara und Ricardo Darín.

Essay

29. Sep. 2015

Die Erweiterung der Pupillen beim Eintritt ins Hochgebirge

Das museale Ausstellen von audiovisuellen Werken hat Konjunktur. Aus Filmen ein eigenes Kunstwerk zu machen und dabei den Raum miteinzubeziehen, hat bisher noch kein Museum gewagt. Das Alpine ­Museum in Bern setzt mit der Filmcollage über die Beziehung des Menschen zum Berg auf Innovation und Experiment.

Kino

29. Sep. 2015

The Visit

Sind wir bereit für einen Besuch von Ausserirdischen? In Michael Madsens dokumentarischer Simulation sind die ausserterrestrischen Besucher gelandet und sitzen nun hinter der Kamera, bleiben für uns damit unsichtbar. Statt uns mit ihrem Anblick zu konfrontieren, werden wir als Zuschauer eingeladen, ihre Position einzunehmen. Und so blicken die Expertinnen und Experten in die Kamera und führen mit den Ausserirdischen Gespräche. Ohne zu lachen, wohlgemerkt.

Kino

27. Juli 2015

The Second Mother

Der vierte Spielfilm von Anna Muylaert geht der Frage nach, welchen Stellenwert die Mutter in der brasilianischen Gesellschaft hat, und weitet diese Frage auf die verdrängten Klassenunterschiede aus.

Kino

27. Juli 2015

Mr. Kaplan

«Ich wäre um ein Haar in die falsche Wohnung gegangen», sagt am Ende des Films der 76-jährige Jacobo Kaplan erleichtert und kriegt einen Lachanfall. Das ist vor dem Hintergrund dessen, was sich bis dahin abgespielt hat, ziemlich untertrieben, hätte er doch beinahe eine grosse Dummheit begangen.

Kino

27. Juli 2015

Ich seh ich seh

Die eineiigen Zwillingsbrüder Lukas und Elias genies sen alle Freiheiten, die Sommerferien auf dem Land mit sich bringen. Sie verstecken sich im Maisfeld, erkunden dunkle Höhlen und tauchen im kleinen Waldsee. Was sich friedlich anhört, ist in Ich seh ich seh vom ersten Augenblick an von schönster Unheimlichkeit, die in kühlen Farbtönen und Cinemascope ihren gruseligen Sog entwickelt.