Filmbulletin Print Logo
Phantom of the opera 002 1000011483

Der Filmverleiher, das unbekannte Wesen

Über die Anfänge des Filmverleihs in der Schweiz weiss man wenig. Der Kinobetreiber L. Burstein war einer der ersten Verleiher und ein umtriebiger Geschäftsmann. Er gründete mehrere Kinos und Verleihfirmen und unterhielt eine transatlantische Geschäftsbeziehung mit dem Filmmogul Carl Laemmle, dem Gründer der Universal Studios und damit von Hollywood.

Text: Martin Girod / 23. Apr. 2019

Kinos sind als Tempel des Filmgenusses im Bewusstsein des Publikums präsent. Wie aber kommen die Filme ins Kino? In der Regel durch die Filmverleiher, doch deren Tätigkeit bleibt – abgesehen von der obligaten Selbstinszenierung zu Beginn des Vorspanns –
weitgehend im Verborgenen. Dabei spielen sie als Scharnier und Nadelöhr zwischen der internationalen Filmproduktion und den Kinos eine zentrale Rolle für das hiesige Filmangebot.

Auch in der Filmgeschichtsschreibung wird die Tätigkeit der Verleiher meist übergangen. Das Augenmerk ist primär auf die Werke und deren Urheber_innen gerichtet. Die Kinos tauchen allenfalls in rezeptionshistorischem Zusammenhang auf – und in der Architekturgeschichte. Zur Geschichte des Filmverleihs in der Schweiz hingegen wurde man bisher kaum fündig.

Deshalb verdienen zwei wesentliche Beiträge zu diesem Thema Beachtung. Zum einen hat Adrian Gerber seiner Dissertation über Propaganda und Unterhaltung in den Schweizer Kinos zur Zeit des Ersten Weltkriegs ein Kapitel über Kinokultur und Filmmarkt in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts vorangestellt. Faktenreich dokumentiert, bringt diese Darstellung Licht ins Dunkel und lässt erstmals ein Bild der frühen Entwicklung des Filmverleihs in der Schweiz entstehen. [...]

Den ganzen Essay können Sie in der Printausgabe von Filmbulletin lesen: Ausgabe 3/2019 bestellen

Phantom of the opera 003 1000011484

Dieser Artikel ist in der Printausgabe Nr. 3/2019 erschienen. Stöbern Sie in unserem Ausgabenarchiv.

Weitere Empfehlungen

Essay

25. Juli 2017

Bilderströme, kuratiert oder algorithmisiert

Immer weniger Leute gehen ins Kino. Sie sehen nicht ­weniger Filme, aber immer seltener auf der grossen Leinwand, für die sie gemacht wurden. Film wandert aus Kinos ins Internet ab. Streamingplattformen ­gewinnen dabei an Bedeutung – auf der Rezeptions- als auch auf der Produktions­seite. Neben Giganten wie Netflix und Amazon ­kümmern sich spezia­lisierte ­Anbieter um die vielen Neben­gleise des Main­streamfilms.

Essay

14. Juni 2016

Über allen Wipfeln

Sie stehen in einem Garten, allein auf weiter Flur oder auf einem Friedhof. Sie erzählen Familiengeschichten und Kindheitserinnerungen. Sie sind Tore zu einer phantastischen Welt und Zeugen grausamer Wirklichkeit. Sie verbinden Mythologie und Religion. Sie künden vom Leben und vom Tod: Bäume.

Essay

29. Juli 2020

Neue Narrative schaffen!

Filme prägen seit jeher das amerikanische Selbstbild. Nun setzt sich eine neue Generation Schwarzer Filmschaffender mit Rassismus und polizeilicher Gewalt in Serien und Filmen auseinander.