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Terezafischer

Tereza Fischer

Chefredakteurin 2014-2020

Die Liebe zum Film habe ich als Schlüsselkind in der ehemaligen Tschechoslowakei entdeckt, als ich die Mittwochnachmittage nutzte, um mich für eine Krone im Kino in fantastische Welten entführen zu lassen. Zur puren Lust am Kino kam viel später die ebenso befriedigende Auseinandersetzung mit Theorie, Geschichte und Ästhetik des Films. An der Universität Zürich habe ich nicht nur Wissen aufgesaugt, sondern auch viel beim Unterrichten gelernt. Das jahrelange Schreiben im stillen Kämmerlein über Unschärfe und Schärfeverlagerungen habe ich für einen abwechslungsreichen Berufsalltag eingetauscht. Von April 2014 bis Februar 2020 habe ich Filmbulletin geleitet.

Artikel dieser Autor:in

Kino

21. Jan. 2015

Inherent Vice

Anderson hat sich bisher als einziger daran gewagt, Thomas Pynchons Universum filmisch umzusetzen, konkret den gleichnamigen Roman «Natürliche Mängel». Er hat sich dabei weder von den etwa hundert nicht hierarchisierten Nebenfiguren oder dem erratischen Plot abschrecken lassen.

Kino

21. Jan. 2015

Vic + Flo ont vu un ours

Noch im Dunkel des Kinos ertönt ein einzelner Paukenschlag, dann noch einer, der Beginn von etwas Bedeutendem. Es gilt also aufzupassen. Die ersten Bilder und Töne von Vic + Flo ont vu un ours> erscheinen zwar weniger bedeutungsschwanger als erwartet, aber nicht minder überraschend.

Kino

21. Jan. 2015

Padrone e sotto

Ein eigenartiges Spiel ist dieses «padrone e sotto», Herr und Knecht, das in den Bars im südlichsten Italien gespielt wird. Ein Kartenspiel, bei dem es darum geht, wer vom Padrone zum Biertrinken eingeladen wird. Die Spielregeln zu begreifen, scheint ein Ding der Unmöglichkeit, sodass es selbst der zum Spiel eingeladene Michele Cirigliano aufgibt.

Kino

10. Dez. 2014

Mommy

In Mommy prallen die Gegensätze aufeinander, und doch sind sie Teil eines Ganzen und ohne einander nicht denkbar. Xavier Dolan lässt die widersprüchlichen und intensiven Gefühle seiner Figuren in einem aufreibenden Auf und Ab pulsieren.

Kino

05. Nov. 2014

Party Girl

«Do be do be do», das Hansjörg Betschart im Essay über Schauspielkunst in Zeiten der permanenten Selbstdarstellung herleitet, liesse sich wunderbar auch in Party Girl anstimmen. Der Film oszilliert zwischen Sein und Schein, verschränkt Realität und Fiktion in einer engen und damit auch verunsichernden Umklammerung.

Kino

05. Nov. 2014

Einer nach dem andern / Kraftidioten

«Auge um Auge, Sohn um Sohn.» Nach diesem Prinzip verläuft Hans Petter Molands Rachegeschichte, mit der er sich einen Bubentraum erfüllt und einer bekannten Phantasie den audiovisuellen Echoraum verschafft hat.