Ein nächstes Horrorszenario, vor dem Wissenschaftler:innen seit Längerem warnen, ist ein weltweiter Stromausfall. Ein solcher Blackout würde sich katastrophal auswirken auf jegliche Infrastrukturen. Können Filme und Serien uns irgendwie helfen bei der Vorbereitung auf so ein Szenario, oder ist Fiktion eben doch nur Fiktion – weit weg von der tatsächlichen Realität?
Genau dies fragt sich Denis Newiak in seinem Buch «Black Out – Nichts geht mehr». Laut Newiak enthalten auch rein fiktive Narrationen eine Menge an implizitem Wissen, das eventuell doch im realen Leben angewendet werden kann und das sich unbewusst durch das Konsumieren von Film und TV ansammelt.
Der Autor bedient sich der gesamten Bandbreite an Genres und zeigt, wie ein Stromausfall nicht nur ein hervorragendes narratives Mittel ist, sondern stets auch für mehr steht: Schlussendlich geht es bei dieser Thematik nämlich immer auch um die Fragilität des modernen Zeitalters. Ohne Strom geht gar nichts mehr von dem, was wir in unserem Luxus-Lebensstandard gewohnt sind. Auch bringt ein flächendeckender Stromausfall instinktives menschliches Handeln hervor: Von Terror und Kriminalität, aber auch Heldentum und selbstlosem Helfen ist dabei die Rede.
Zu guter Letzt inkludiert Newiak tatsächlich eine detaillierte Checkliste mit Sachen, die man in seinem Haushalt für den Falle eines Blackouts immer an Lager haben sollte. Dieser grobe Leitfaden holt die Lesenden nach der geballten Ladung an diskutierten Filmbeispielen wieder ganz zurück in die Realität und betont noch einmal, dass Krisen in Filmen und Serien zwar oft überspitzt und mit einer grossen Portion Fantasie versehen werden, aber eben doch nicht aus dem Nichts gegriffen sind.
Denis Newiak: Black Out – nichts geht mehr. Schüren Verlag, 232 S., CHF 40 / EUR 25