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Johannes binotto

Johannes Binotto

ist Kultur- und Medienwissenschaftler und lehrt an der Hochschule Luzern Design+Kunst. In dieser Kolumne denkt er darüber nach, was passiert, wenn der Film nicht mehr nur im Kino stattfindet, und entdeckt neue Sehgewohnheiten für alte Filme.

Johannes Binotto ist Kultur- und Medienwissenschaftler, freier Autor, Dozent und Forscher an den Universitäten Zürich und Basel, sowie der Hochschule Luzern Design + Kunst und Redaktor von Filmbulletin. Zu seinen Forschungsinteressen gehören die Schnittstellen zwischen Kinogeschichte, Filmtechnik, Psychoanalyse und Raumanalyse. Er grübelt, spricht und schreibt über hysterische Mafiosi und ungewöhnliche Körper, verkannte Fernsehserien und flickerndes Experimentalkino, altes Kinderspielzeug, neue Techniken, tödliche Orte und verstörende Affekte.

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Artikel dieser Autor:in

Hintergrund

01. März 2017

Nichttriviale ­Maschinen der Beobachtung (Bergauf, bergab)

Hans Haldimanns Bergauf, ­berg­ab zeigt eindrücklich die Schwierigkeiten des Dokumen­tarfilms, der die Realität einfangen will, sie aber als Störfaktor verändert. Dass dies gerade die Wirklichkeit erst erfahrbar macht, gehört zu den produktiven Paradoxien des Mediums.

Porträt

17. Jan. 2017

Scarlett Johansson

Dank Realismus fast bis zur Unkenntlichkeit «entstellt» spielt Scarlett ­Johansson in Under the Skin einen Männer ­vernichtenden Alien. Dabei findet sie zur Menschlichkeit. Sie ist der letzte Kinovamp in unserer Porträtreihe.

Essay

26. Juli 2016

Wiederholung als Überschreitung

Im Herbst kommt das Remake von The Magnificent Seven in die Kinos, der selbst schon eine Wiederauflage von Akira Kurosawas Die sieben Samurai war. Die Kopie der Kopie? Ein Abklatsch? Ein unerlaubter Übergriff? Weder noch, denn die Wiederholung als Verfremdungsverfahren verwandelt das vermeintliche Original in einen sich stets verändernden Teil eines schillernden Ganzen.

Essay

09. März 2016

Bilder geben

Filme produzieren Bilder und Töne für die inneren Vorgänge ihrer Figuren. Nicht selten kommt es bei der Darstellung von psychischen Krankheiten zu Spiegelungsprozessen, und der Film selbst gerät aus den Fugen. Wenn die Trennung von Wahn und Wahrnehmung schwindet: über die Verwandtschaft des psychischen und kinematografischen Apparats.

Hintergrund

01. Jan. 2016

Aussicht auf Verdrängung (Heidi)

In Luigi Comencinis Heidi von 1952 sehnt sich das nach Frankfurt verschleppte Alpenmädchen nach nichts so sehr, wie jene Berglandschaften sehen zu können, denen man es entrissen hat. Doch was das traurige Kind dann von den höchsten Zinnen des Doms aus sieht, ist nur das endlose Panorama der Stadt.