Palme d’Or
Un-Liebe: Anora
Romantik ist nicht tot, oder doch? Sean Bakers Urteil fällt süssbitter aus.
Romantik ist nicht tot, oder doch? Sean Bakers Urteil fällt süssbitter aus.
Mit seiner zynischen Komödie Parasite gewann er zum ersten Mal die Goldene Palme für Südkorea. Vier Oscars und ein Angebot aus Hollywood später hat das koreanische Kino mit Bong Joon-ho endgültig seinen internationalen Starregisseur gefunden.
Justine Triets grosses Gerichtsdrama über eine Schriftstellerin, die ihren Mann getötet haben soll, ist eigentlich ein Drama auf dem Gesicht Sandra Hüllers.
Ausgerechnet in Cannes wurde der Film gefeiert, der sich mehr als unzimperlich über das Leben der Reichen mokiert. Und doch: Ruben Östlund gewann für Triangle of Sadness die Goldene Palme.
Der Cannes-Gewinner von diesem Jahr ist nichts für Zartbesaitete. Julia Ducournaus Film und besticht mit einer lustvollen Kameraführung, radikalen Mood-Swings und überirdischen Einfällen.
«Eine Komödie ohne Clowns und eine Tragödie ohne Bösewichte» – Bong Joon-hos Cannes-Siegerfilm bespielt die Klaviaturen mehrerer Genres und zieht nicht nur seinen Figuren, sondern auch uns gleich mehrmals den Boden unter den Füssen weg.
Was ist Familie? Die Frage beschäftigt Hirokazu Kore-eda in all seinen Filmen. Hier gibt er eine ebenso verblüffende wie radikale Antwort.
Eine Kunstinstallation, die zur Selbstlosigkeit ermuntern soll und ein Kurator, der allzu sehr mit sich beschäftigt ist. Die virtuose Satire auf den Kunstbetrieb ist zugleich eine Studie menschlicher Verunsicherung.
Politik, Zorn und die Kraft des Kinos: Ken Loach über I, Daniel Blake, soziale Ungerechtigkeit und warum Hoffnung in der Wut liegt.
Ken Loach hat nach seinem letzten Film nochmals einen letzten Film gemacht und ist damit ganz zu seinen Anfängen zurückgekehrt: zu einem engagierten Film, der an die Menschlichkeit appelliert.
Wenn man im Kino von einem Milieu erzählen will, das nicht das eigene ist, hat man grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder man ignoriert die Differenz und imaginiert eine Innenperspektive. Jacques Audiard wählt eine Aussenperspektive, allerdings eine ungewöhnliche: Die Vermittler sind selbst nicht Teil der französischen Mehrheitsgesellschaft. Ganz im Gegenteil: Sivadhasan, Yalini und Illayaal sind im Zuge des Bürgerkriegs aus Sri Lanka geflohen. Sivadhasan wird bald nach der Ankunft ein Job als Hausmeister im Pariser Vorort Le Pré-Saint-Gervais angeboten.
Unbedingt will Aydin, einst ein gefeierter Schauspieler auf den Theaterbühnen Istanbuls, jetzt ein Mann fortgeschrittenen Alters, der in der zentralanatolischen Provinz ein Hotel betreibt und einige Mietshäuser verwaltet, seine Frau Nihal dabeihaben, wenn er seine grossartige Idee verkündigt. Einen Brief hat er erhalten, von einer Dorfschullehrerin, die ihn bittet, er solle doch unterstützend eingreifen, weil der Betrieb einer Volkshochschule gefährdet sei.
Julien Élie zeigt die sozioökologischen Auswirkungen von Elon Musks Raketenbasis an einem der schönsten Flecken des Planeten.
Callisto Mc Nulty erzählt eine leise, vielschichtige Geschichte über Ausgrenzung, Erinnerung und die Nachwirkungen gesellschaftlicher Isolation.
Die Yurok leben schon seit Jahrtausenden in Nordkalifornien entlang des Klamath River. In Al Moon spiegelt sich die amerikanische Geschichte der Gewalt.
Vier Lkw-Fahrer in den Fängen eines Systems.
Ein Film über Alpwirtschaft und die Frage des Umgangs mit Tier und Natur.
Zwei junge Frauen widmen ihr Leben und ihre Leidenschaft dem Ballsport.
Tobias Scharnagl und Alexander Tank finden auf Lampedusa die Menschlichkeit, die der europäischen Migrationspolitik fehlt.
Laura Coppens dokumentiert die Lebensgeschichte ihres deutschen Grossvaters – und stellt Fragen des Erinnerns und der Verantwortung.
Valerio Jalongo stellt in seinem neuen Film die Schöpfungsfrage.
Eine klangvolle Suche auf drei Kontinenten nach dem «Atem des Lebens».
Matias Carlier begleitet seinen Protagonisten durch die turbulenten Jahre zwischen 14 und 16 – und scheut nicht davor zurück, ins Geschehen einzugreifen.
Seit mehr als 100 Jahren befeuert die Traumfabrik Hollywood die Fantasie – und zwar nicht nur die des Publikums, sondern auch jene von Politik, Wirtschaft und Hollywood selber. Diese Ausgabe ist den dunklen Seiten dieser Fantasie gewidmet: Hollywood Babylon – wo Produzent:innen wie unsere Interviewpartnerin Sophie Toth mal als zynische Business-Haie, mal als kalkulierende Mittler:innen zwischen Kunst und Kommerz auftreten, wo Studios wie A24 um Aufmerksamkeit und Investments buhlen und wo gewisse politische Kreise finstere Mächte vermuten, welche die USA unterwandern.
Mit Sophie Toth (Tschugger) diskutieren wir über Hollywoods Eigenporträts – das filmische Business im Film – und darüber, was der Beruf der Produzentin tatsächlich erfordert.
Über die Filmfigur, die das Business in Hollywood am Laufen hält. Koste es, was es wolle.
Als Symbolort und Spielball politisierter Debatten erhitzt die amerikanische Filmstätte schon lange die (rechten) Gemüter. Ein Besuch in der fantastisch-paranoiden Gerüchteküche.
Geht der kalifornischen Fantasiemaschine die Kreativität aus? Indie-Studios aus dem Big Apple rütteln das etablierte Hollywood-System auf und mischen mit einem guten Gespür für das Filmgeschäft kräftig mit.
Ein Fotografenporträt über den globalen Einfluss und das (Nicht-)Überwinden der Apartheid.
Im Boom an filmischen Traum-Titeln sticht der norwegische Berlinale-Gewinner heraus: Leise und geistreich erzählt er von einer nicht erwiderten ersten Liebe.
Ein Städtchen versinkt im Genre-Chaos. Diesem neuen Thriller mit Nicole Kidman fehlt es entweder an Absurdität oder an Bodenständigkeit.
Wenn Daniel Eschkötter Neuerscheinungen sichtet, geraten unscheinbare Verbindungen in den Blick. Seine Kolumne gehört dem Viel- und Abseitigen der Filmwelt.
Das Kino ist nicht tot, es ist nur woanders: Johannes Binotto denkt darüber nach, was es bedeutet, wenn der Film nicht mehr nur im Kino stattfindet, und entdeckt entlang seines Katalogs moderner Sehgewohnheiten in seiner Kolumne eine alte Filmgeschichte neu.
Wenn Daniel Eschkötter Neuerscheinungen sichtet, geraten unscheinbare Verbindungen in den Blick. Seine Kolumne gehört dem Viel- und Abseitigen der Filmwelt.
Nach The Driven Ones wechselt Regisseur Piet Baumgartner in Bagger Drama den Gang. Im Interview erzählt er von seinem kreativen Prozess, tragischen Inspirationen und der Rolle der Kunst im Kampf gegen den Populismus.
Für den Regisseur und Humanisten Raoul Peck gibt’s genug zu tun. Im Frühling besucht er das Festival Visions du Réel in der Schweiz. Dann startet sein Film über Ernest Cole in den Kinos. Eine Diskussion über engagiertes Kino.
Mit Sophie Toth (Tschugger) diskutieren wir über Hollywoods Eigenporträts – das filmische Business im Film – und darüber, was der Beruf der Produzentin tatsächlich erfordert.
In Das Licht erzählt Tom Tykwer vom Aufeinandertreffen einer Berliner Familie und ihrer syrischen Haushälterin. Im Interview spricht der deutsche Filmemacher über den Generationenkonflikt, historische Parallelen und das Kino der Gegenwart.
Die Leiterin des Human Rights Film Festival in Zürich, Sascha Bleuler, erzählt, warum es immer auf die Menschen ankommt und wie Filme politische Wirkmacht haben können.
Im Gespräch über ihr Regiedebüt Delicious erzählt uns Regisseurin Nele Mueller-Stöfen, wie nah Harmonie und Horror beieinanderliegen.
Beinahe seit den Anfängen des Kinos zieht es Filmschaffende aus aller Welt auf Motivsuche in die Schweiz. Was sie in diesem Land finden, davon erzählen einige der grossen internationalen Produktionen der vergangenen gut 100 Jahre.
Die Schweiz hinkt im Standortwettbewerb für Filmproduktionen den Nachbarn hinterher. Dabei hätten Investitionen in ausländische Projekte auch für die eigene Filmindustrie nur Vorteile.
Ein Walliser Verein hat gerade sein eigenes Filmstudio eröffnet und will damit lokale und ausländische Produktionen
anziehen: Studio13.
Die südkoreanische Netflix-Serie Crash Landing on You bringt massenhaft Tourist:innen in ein kleines Schweizer Bergdorf. Ein Augenschein in Iseltwald offenbart die Sehnsucht nach der perfekten Kulisse für grosse Gefühle.
Der spanische Kameramann Néstor Almendros schuf die ikonischen Bilder für Terrence Malicks filmhistorischen Meilenstein Days of Heaven.
Kameramänner des Weimarer Kinos prägten nicht nur das europäische Kino, sondern hinterliessen ihre Handschrift auch im Hollywoodkino. Ein weiteres, erstaunliches Vermächtnis: die moderne Sitcom.
Es lockt die Leidenschaft fürs Filmemachen, doch wer auf grossen Filmsets arbeiten will, muss auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Über die Herausforderungen der Kameraarbeit.